Historisches
Die Entwicklung unseres Vereins
An dieser Stelle möchten wir uns erinnern, wie es am Anfang war,
und wie alles mit der Siedlungsgemeinschaft Ketteler begonnen hat,
aus der dann im Jahr 1958 der Schützenverein „Knubbenschützen
Münster-Gremmendorf e.V.” hervorging.
Im
Jahre 1948 stellte der Graf Droste zu Vischering ein abgeholztes
Gelände für Siedlungszwecke dem katholischen Siedlungswerk
unentgeltlich zur Verfügung.
Durch Werbung in den
Pfarreien der Stadt Münster und der KAB fanden sich bald
genügend Siedlungswillige zusammen, die dann noch im selben Jahr
die Siedlungsgemeinschaft Ketteler gründeten.
Die Rodung der Knubben
Bis alle Hürden bei den Verwaltungen beseitigt waren, fing man
auf dem Gelände schon mit der Rodung der Knubben (die Reste der
gefällten Bäume im Erdreich) an, und machte so die
Grundstücke baureif. Es war eine mühsame Arbeit, da dieses
alles von Hand geschah. Maschinen standen nicht zur Verfügung.
Dazu kam, dass viele Siedler am Tage ihrer normalen Tätigkeit
nachgingen, und nur in ihrer Freizeit auf der Baustelle arbeiten
konnten.
Die gerodeten Knubben erhielt eine Brennerei im
Tausch gegen Getränke (Münsterländer Feuerwasser).
In der Stadt wohnende Siedler waren damit beschäftigt, die
Trümmer der Ruine der Hermann-Löns-Schule zu räumen.
Die hier anfallenden Schuttmassen wurden mit einem holzgasbetriebenen
LKW zur Baustelle gebracht. Bei der Sortierung halfen dann auch die
Siedlerfrauen mit, die im Wesentlichen die anfallenden, noch zu
gebrauchenden Steine pickten. Die noch übriggebliebenen Stein-
und Betonbrocken wurden von Hand zerkleinert und als Zuschlagsstoff
für den Beton verwendet.
Musste man anfangs das Wasser
für Mörtel und Beton mit einem Handwagen und
Holzfässern aus einem Teich von Schmitz-Kühlken holen, so
begann man doch bald Brunnen zu bohren. Auch diese Arbeit wurde
manuell ausgeführt.
Wurden am Anfang die Mischungen noch
von Hand hergestellt und für die Decken von einer Pritsche auf
die nächste geschaufelt, bis sie dann endlich auf die Decke
gelangten, schaffte man sich bald einen Mischer mit Winde an, so dass
in Verbindung mit einem Mast mit Schwenkarm die Arbeit erleichtert
wurde. Die Stromversorgung bestand aus einer selbst installierten
Freileitung. So konnte man auch am Abend, wenn es früh dunkel
wurde, arbeiten. Als dann die ersten Familien einzogen, wurden auch
sie so mit Stromanschlüssen versorgt. Da die Leitung öfter
überlastet war, stand man häufig( wie im realen Leben) im
Dunkeln.
Auf einer Versammlung am 16.08.51 gründete man
die Wohnungsbaugenossenschaft Ketteler. Festgelegt wurde ein
Eintrittsgeld von 10,00 DM, der Genossenschaftsanteil betrug 300,00
DM. Er konnte in monatlichen Raten von 10,00 DM entrichtet werden.
Und wie es sich gehört, wurde auch hier zur Wahrnehmung von
Interessen der Mitglieder ein ordentlicher Vorstand gewählt.
Dem ersten gewählten Vorstand gehörten an:
1.
Vorsitzender Willibald Kessler
2. Vorsitzender
Wilhelm Kröger
Schriftführer und
Kassierer Johann Brinkhoff
Sie übten ihre Tätigkeiten ehrenamtlich aus.
Waren
die ersten Häuser noch unter der Verwaltung der Aachener
Siedlungsgesellschaft errichtet worden, so konnte man jetzt in
eigener Regie bauen und planen. Bald konnte man durch Verhandlungen
mit dem Grafen Droste zu Vischering ein Grundstück zwischen dem
Albersloher Weg und Münnich käuflich erwerben, so dass
weitere Mitglieder aufgenommen werden konnten.
Im Jahre 1954
waren dann die letzten Häuser am Bonifatiusweg fertiggestellt
und konnten stundenmäßig abgerechnet werden. Bei der
Abrechnung wurde festgestellt, dass pro Haus fast 7.500 Stunden
angefallen waren. Auf der hierzu stattfindenden Versammlung wurde
beschlossen, die Stundenzahl auf 7.000 zu begrenzen und die
übrigen Stunden auf die neu hinzugekommenen Mitglieder zu
verteilen. Der Grund hierfür war, dass man in Anerkennung der
geleisteten Arbeiten am Anfang, die viele Schwierigkeiten mit sich
gebracht hatte, die ersten Siedler entlasten wollte.
Im Jahre
1953 begann man mit den Arbeiten auf dem neuen Gelände. Aus
Erfahrung wurden hier kleinere Bauabschnitte von 6 oder 8
Häusern gewählt. Da auch die Finanzierung leichter geworden
war, dadurch die Darlehen höher gewählt wurden, ging man
dazu über, mehrere Gewerke an Firmen zu vergeben.
Dadurch
konnte die manuelle Eigenleistung niedriger gehalten werden.
Im
Jahre 1961 wurden die letzten Häuser am Letterhausweg
fertiggestellt und bezogen. Von 1948 bis 1961 wurden von der
Siedlungsgemeinschaft Ketteler 110 Häuser mit insgesamt 220
Wohnungen gebaut.
Zwei Männern müssen wir gedenken,
die in unserer Siedlung wohnten und inzwischen verstorben sind. Sie
haben in ehrenamtlicher Arbeit die Hürden der Verwaltungswege
geebnet und dazu beigetragen, dass die Siedler sich
ausschließlich der Arbeit auf der Baustelle widmen konnten.
Der Rat der Stadt Münster hat ihre Tätigkeit
gebührend gewürdigt, in dem er zwei Straßen des
angrenzenden Gewerbegebietes nach ihnen benannte. Es waren :
Willibald Kessler und Wilhelm Kröger.
Bauarbeiten an der Mariengrotte
Zu erwähnen ist noch die Gründung des Kleingartenvereins
Ketteler im Jahre 1953. Die Gärten sollten für die Mieter
der Einliegerwohnungen zur Verfügung gestellt werden. Heute
erfreuen sich viele Menschen außerhalb der Siedlung an der
schönen Natur.
Und die im Jahre 1954 erstellte
Mariengrotte, nach der dann auch die Straße „Zur
Mariengrotte” benannt wurde.
Wie entstand nun der
„Schützenverein Knubbenschützen
Münster-Gremmendorf e.V.” aus dieser Siedlungsgemeinschaft?
Erstmals im Sommer 1955 war es soweit, dass das erste Fest nach
Überwindung der schlimmsten Schwierigkeiten und Mühen
gefeiert werden konnte. Da die Gaststätte Münnich über
eine Vogelstange verfügte, wurde, wie es in der frühen
Sommerzeit üblich war, ein Schützenfest gefeiert. Da es
allen sehr gut gefallen hatte, wurde es alljährlich wiederholt.
Nach drei Schützenfesten wurde der Gedanke aufgegriffen, das
Schützenfest organisatorisch und auch materiell von der
Siedlungsgemeinschaft zu trennen. Dies auch im Hinblick auf das
bevorstehende Ende der Siedlungsgemeinschaft.
Geraume Zeit
später bildete sich ein Ausschuss. Dieser hatte den Auftrag,
eine Satzung auszuarbeiten und alles so vorzubereiten, dass der
Gründung eines Schützenvereins nichts mehr im Wege stand.
Königspaar 1956: Eheleute Nass
Am 22.6.1958 war es dann soweit. Der Schützenverein konnte
gegründet werden. Bei der Wahl des Namens erinnerte man sich der
Knubben, die man gemeinsam aus dem Boden gezogen hatte. Man einigte
sich auf den Namen „Knubbenschützen” für den
Verein.
Das Gründungsdatum legte man auf den 17.05.1955
fest, den Tag, an dem in dieser Siedlung zum ersten Mal das
Schützenfest der Siedler gefeiert wurde.
„Wer
hätte damals wohl gedacht,” so schrieb unser
langjähriger Erster Vorsitzender Fritz Krutzki zum
25-jährigen Jubiläum im Jahre 1980, „dass in 25 Jahren
dem Verein 150 Mitglieder angehören würden?”
Und
wer hätte gedacht, so könnte man analog fortsetzen, dass
der Verein immer noch in all den Schwierigkeiten unserer Zeit sich
behauptet und es immer noch schafft, Menschen für sich zu
begeistern.
Gestalten wir unseren Verein so, dass es sich
für jeden Einzelnen immer wieder lohnt, Mitglied zu werden, zu
sein und zu bleiben !
Falls Sie Interesse gefunden
haben, unserem Schützenverein beizutreten, klicken Sie einfach
hier: Mitglied werden.
Nur Mut, wir
beißen nicht. So viele Mitglieder können sich nicht irren!