Schützenverein Knubbenschützen e.V. Münster Gremmendorf seit 1955

Historisches

Die Entwicklung unseres Vereins

An dieser Stelle möchten wir uns erinnern, wie es am Anfang war, und wie alles mit der Siedlungsgemeinschaft Ketteler begonnen hat, aus der dann im Jahr 1958 der Schützenverein „Knubbenschützen Münster-Gremmendorf e.V.” hervorging.

Im Jahre 1948 stellte der Graf Droste zu Vischering ein abgeholztes Gelände für Siedlungszwecke dem katholischen Siedlungswerk unentgeltlich zur Verfügung.

Durch Werbung in den Pfarreien der Stadt Münster und der KAB fanden sich bald genügend Siedlungswillige zusammen, die dann noch im selben Jahr die Siedlungsgemeinschaft Ketteler gründeten.

Die Rodung der Knubben

Bis alle Hürden bei den Verwaltungen beseitigt waren, fing man auf dem Gelände schon mit der Rodung der Knubben (die Reste der gefällten Bäume im Erdreich) an, und machte so die Grundstücke baureif. Es war eine mühsame Arbeit, da dieses alles von Hand geschah. Maschinen standen nicht zur Verfügung. Dazu kam, dass viele Siedler am Tage ihrer normalen Tätigkeit nachgingen, und nur in ihrer Freizeit auf der Baustelle arbeiten konnten.

Die gerodeten Knubben erhielt eine Brennerei im Tausch gegen Getränke (Münsterländer Feuerwasser).

In der Stadt wohnende Siedler waren damit beschäftigt, die Trümmer der Ruine der Hermann-Löns-Schule zu räumen. Die hier anfallenden Schuttmassen wurden mit einem holzgasbetriebenen LKW zur Baustelle gebracht. Bei der Sortierung halfen dann auch die Siedlerfrauen mit, die im Wesentlichen die anfallenden, noch zu gebrauchenden Steine pickten. Die noch übriggebliebenen Stein- und Betonbrocken wurden von Hand zerkleinert und als Zuschlagsstoff für den Beton verwendet.

Musste man anfangs das Wasser für Mörtel und Beton mit einem Handwagen und Holzfässern aus einem Teich von Schmitz-Kühlken holen, so begann man doch bald Brunnen zu bohren. Auch diese Arbeit wurde manuell ausgeführt.

Wurden am Anfang die Mischungen noch von Hand hergestellt und für die Decken von einer Pritsche auf die nächste geschaufelt, bis sie dann endlich auf die Decke gelangten, schaffte man sich bald einen Mischer mit Winde an, so dass in Verbindung mit einem Mast mit Schwenkarm die Arbeit erleichtert wurde. Die Stromversorgung bestand aus einer selbst installierten Freileitung. So konnte man auch am Abend, wenn es früh dunkel wurde, arbeiten. Als dann die ersten Familien einzogen, wurden auch sie so mit Stromanschlüssen versorgt. Da die Leitung öfter überlastet war, stand man häufig( wie im realen Leben) im Dunkeln.

Auf einer Versammlung am 16.08.51 gründete man die Wohnungsbaugenossenschaft Ketteler. Festgelegt wurde ein Eintrittsgeld von 10,00 DM, der Genossenschaftsanteil betrug 300,00 DM. Er konnte in monatlichen Raten von 10,00 DM entrichtet werden.

Und wie es sich gehört, wurde auch hier zur Wahrnehmung von Interessen der Mitglieder ein ordentlicher Vorstand gewählt.

Dem ersten gewählten Vorstand gehörten an:

1. Vorsitzender Willibald Kessler

2. Vorsitzender Wilhelm Kröger

Schriftführer und Kassierer Johann Brinkhoff

Sie übten ihre Tätigkeiten ehrenamtlich aus.

Waren die ersten Häuser noch unter der Verwaltung der Aachener Siedlungsgesellschaft errichtet worden, so konnte man jetzt in eigener Regie bauen und planen. Bald konnte man durch Verhandlungen mit dem Grafen Droste zu Vischering ein Grundstück zwischen dem Albersloher Weg und Münnich käuflich erwerben, so dass weitere Mitglieder aufgenommen werden konnten.

Im Jahre 1954 waren dann die letzten Häuser am Bonifatiusweg fertiggestellt und konnten stundenmäßig abgerechnet werden. Bei der Abrechnung wurde festgestellt, dass pro Haus fast 7.500 Stunden angefallen waren. Auf der hierzu stattfindenden Versammlung wurde beschlossen, die Stundenzahl auf 7.000 zu begrenzen und die übrigen Stunden auf die neu hinzugekommenen Mitglieder zu verteilen. Der Grund hierfür war, dass man in Anerkennung der geleisteten Arbeiten am Anfang, die viele Schwierigkeiten mit sich gebracht hatte, die ersten Siedler entlasten wollte.

Im Jahre 1953 begann man mit den Arbeiten auf dem neuen Gelände. Aus Erfahrung wurden hier kleinere Bauabschnitte von 6 oder 8 Häusern gewählt. Da auch die Finanzierung leichter geworden war, dadurch die Darlehen höher gewählt wurden, ging man dazu über, mehrere Gewerke an Firmen zu vergeben.

Dadurch konnte die manuelle Eigenleistung niedriger gehalten werden.

Im Jahre 1961 wurden die letzten Häuser am Letterhausweg fertiggestellt und bezogen. Von 1948 bis 1961 wurden von der Siedlungsgemeinschaft Ketteler 110 Häuser mit insgesamt 220 Wohnungen gebaut.

Zwei Männern müssen wir gedenken, die in unserer Siedlung wohnten und inzwischen verstorben sind. Sie haben in ehrenamtlicher Arbeit die Hürden der Verwaltungswege geebnet und dazu beigetragen, dass die Siedler sich ausschließlich der Arbeit auf der Baustelle widmen konnten.

Der Rat der Stadt Münster hat ihre Tätigkeit gebührend gewürdigt, in dem er zwei Straßen des angrenzenden Gewerbegebietes nach ihnen benannte. Es waren :

Willibald Kessler und Wilhelm Kröger.

Bauarbeiten an der Mariengrotte

Zu erwähnen ist noch die Gründung des Kleingartenvereins Ketteler im Jahre 1953. Die Gärten sollten für die Mieter der Einliegerwohnungen zur Verfügung gestellt werden. Heute erfreuen sich viele Menschen außerhalb der Siedlung an der schönen Natur.

Und die im Jahre 1954 erstellte Mariengrotte, nach der dann auch die Straße „Zur Mariengrotte” benannt wurde.

Wie entstand nun der „Schützenverein Knubbenschützen Münster-Gremmendorf e.V.” aus dieser Siedlungsgemeinschaft?

Erstmals im Sommer 1955 war es soweit, dass das erste Fest nach Überwindung der schlimmsten Schwierigkeiten und Mühen gefeiert werden konnte. Da die Gaststätte Münnich über eine Vogelstange verfügte, wurde, wie es in der frühen Sommerzeit üblich war, ein Schützenfest gefeiert. Da es allen sehr gut gefallen hatte, wurde es alljährlich wiederholt. Nach drei Schützenfesten wurde der Gedanke aufgegriffen, das Schützenfest organisatorisch und auch materiell von der Siedlungsgemeinschaft zu trennen. Dies auch im Hinblick auf das bevorstehende Ende der Siedlungsgemeinschaft.

Geraume Zeit später bildete sich ein Ausschuss. Dieser hatte den Auftrag, eine Satzung auszuarbeiten und alles so vorzubereiten, dass der Gründung eines Schützenvereins nichts mehr im Wege stand.

Königspaar 1956: Eheleute Nass

Am 22.6.1958 war es dann soweit. Der Schützenverein konnte gegründet werden. Bei der Wahl des Namens erinnerte man sich der Knubben, die man gemeinsam aus dem Boden gezogen hatte. Man einigte sich auf den Namen „Knubbenschützen” für den Verein.

Das Gründungsdatum legte man auf den 17.05.1955 fest, den Tag, an dem in dieser Siedlung zum ersten Mal das Schützenfest der Siedler gefeiert wurde.

„Wer hätte damals wohl gedacht,” so schrieb unser langjähriger Erster Vorsitzender Fritz Krutzki zum 25-jährigen Jubiläum im Jahre 1980, „dass in 25 Jahren dem Verein 150 Mitglieder angehören würden?”

Und wer hätte gedacht, so könnte man analog fortsetzen, dass der Verein immer noch in all den Schwierigkeiten unserer Zeit sich behauptet und es immer noch schafft, Menschen für sich zu begeistern.

Gestalten wir unseren Verein so, dass es sich für jeden Einzelnen immer wieder lohnt, Mitglied zu werden, zu sein und zu bleiben !


Falls Sie Interesse gefunden haben, unserem Schützenverein beizutreten, klicken Sie einfach hier: Mitglied werden.

Nur Mut, wir beißen nicht. So viele Mitglieder können sich nicht irren!